Mittwoch, 24. März 2010

Neues von den Okupas in Barcelona

Großartiger Artikel auf drei (!) Hochglanz-Seiten über die Hausbesetzerszene im Wiener "City"-Magazin (März 2010, by Doris Lippitsch) - 90 % der spanischen Haushalte sind heute verschuldet (doppelt so viele wie 1999), in Barcelona stehen tausende Wohnungen leer, werden aber nicht vermietet oder verkauft (Spekulationsobjekte), die Wohnpreise stiegen in 10 Jahren um 80 %, gleichzeitig sank die Gesamt-Wohnfläche in Barcelona um 12 %. Im Schnitt zahlt man in Barcelona 50 bis 57 % seines Einkommens für Miete oder eine Hypothekt (auf gekaufte Objekte). Noch Fragen, warum Barcelona zweifellos DIE Hausbesetzer-Stadt Europas ist? Das hat weniger mit Anarchie oder jugendlicher Rebellion zu tun, als mit bitterer Lebensrealität und Notwendigkeit - dass dadurch natürlich eine ganz andere Lebensrealität und eine soziale "Bewegung" bzw. eine sozialere, antikapitalistische (Parallel-)Gesellschaft steht, ist lediglich die Folge des unbeschränkten Turbo-Kapitalismus, der in Barcelona und Umgebung die Leute in den Ruin - oder in alternative Lebensweisen - treibt.

Lesetipp: Bereits am 1. August 2006 habe ich auf Indymedia eine kleine Reportage über die Hausbesetzerszene in Barcelona veröffentlicht.

PS [Update Jänner 2011]: Immer noch wöchentlich aktualisiertes Programm der (mittlerweile [Jan 2011] schon über 60) centres socials, seit 1996: http://usurpa.squat.net - der Link zum aktuellen Programm befindet sich am unteren Seitenrand (Direktlink (PDF)), weitere empfehlenswerte Links am rechten Seitenrand (etwa zu den ebenfalls wöchentlich aktualisierten und in vielen okupas ausgehängten Contra-Infos (http://sindominio.net/zitzania)).
 
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